Gott, ich rufe dich oft mit leiser Stimme.
Ich komme sogar bis zu deiner silbernen Tür
und kehre schweigend um.
Ich würde dich gerne während einer deiner Ratschlüsse
mit den Engeln sehen,
wie du im Licht sitzt, mit den Armen ausgestreckt
in der Mitte des Himmels.
Aber viel zu weit oben ist die goldene Tür zu dir
und viele Sterne versperren den Weg.
Ich rufe dich von einem offenen Fenster,
das ein Seraphim vergessen hat zu schliessen.
Ich schaue heimlich hindurch,
sie ist so warm, die Distanz zu dir.
Der Schatten überrascht mich und geht stolz vorbei,
ich ziehe mich noch tiefer in mich zurück.
Weißt du nicht, dass ich in deinem Haus wohnen will?
Hast du keinen Platz für mich unter so vielen Häuptern?
Bleibt kein Glas übrig für mich an deinem Tisch?
Werde ich nicht dein für so viele Gesegnete offenes
Auge sehen?
Gott, ruf aus dem Horn,
damit mir die Pforten aufgemacht werden,
weil ich von Weitem mit all meinem Hab und Gut herkomme.
Ich gebe dir alles, was ich mit den zehn Dinaren,
meinem Weinberg und meinem Feigenbaum erworben habe.
Dafür will ich keinen Ruhm und Diener.
Dich auch nur von weitem sehen
und nur kosten aus deinem Kelch, den du allen reichst,
der ewig voll bleibt.
Wenn du mich nicht hörst, denk nicht,
dass ich schweigen und gehen werde.
Ich werde mein Zelt vor deinen Toren aufbauen
und ein oder zwei Leben leben
bis du es hören wirst,
dass dein Sohn zurückgekommen ist.